Holzarchitektur

Prächtige Holzarchitektur kann man in der Malopolska Region reichlich finden. Wir würden Sie gerne auf eine Tour durch die einzigartigen und wunderschönen Holzstrukturen inmitten der Stadt Tarnows, den umliegenden Städten und Dörfern einladen. Hütten, Herrenhäuser und Kirchen verknüpft das Baumaterial – das Holz; Dutzende der Kirchen, die zwischen den Flüssen Raba und Wisloka liegen, sind gut erhalten geblieben. Die älteste und größte Anzahl kommt aus dem 15. Jh. Sie zeigen die Verbundenheit mit der Religion und der Tradition. Obwohl viele dieser Kirchen sehr alt sind, gibt es modernere, die im 20. Jh. erbaut wurden. Viele von ihnen sind einschiffig, haben Spitzdächer und sind mit Schindel oder Blech bedeckt. Die meisten Kirchen besitzen von der westlichen Seite Türme mit Arkaden, die den Pilgern Schutz boten. Holzkirchen wurden zu jener Zeit gebaut, als Stein noch selten verfügbar war. Das bevorzugte Bauholz war die Lärche.

In Kleinpolen wurde vorwiegend die Kammkonstruktion der Wände angewandt, die darin bestand, die langen gut bearbeiteten Bohlen aufeinander zu legen, die dann an Ecken verbunden waren. Im späten 13. Jh., als der gotische Einfluss Polen erreichte, baute man neben den romanischen Kirchen neue gotische Gotteshäuser, deren Ausstattung viel reicher war. Die Entwicklung der gotischen Mauerarchitektur hatte einen großen Einfluss auf die Form und den Stil der Holzkirchen, die im 15. Jh. errichtet wurden. Zu den charakteristischen Elementen gehörten geschlossene dreieckige Presbyterien, gotische Portale und Fenstereinfassungen. Außerdem wurde die Konstruktion der Dächer bereichert, wodurch sie auch komplizierter wurde. Die gotische Tradition wiedersetzte sich den Einflüssen der Trends der Renaissance. Die gotischen Holzkirchen wurden noch im 18. Jh. gebaut.

 

 Biesiadki ist eine Kirchengemeinde des Heiligen Matthäus (der Apostel und Evangelist) ( Św. Mateusz Ap. Ew.), die im Jahre 1661 erbaut wurde. Zu der wichtigsten Ausstattung gehören: ein barocker Hauptaltar mit der spätgotischen Skulptur, ein barockes Bild der Mutter Gottes, sowie die Passionsgruppe aus 16. Jhs.

 

 Die gotische Kirche des Heiligen Erzengel Michael (Św. Michał Archanioł) in Binarowa entstand um Jahre 1500. Es ist eine einschiffige Kirche, die in den Jahren 1641- 1650 umgebaut wurde. In dieser Zeit wurden die Fenster vergrößert, die Polychromie aus dem 16. Jhs. wurde renoviert. Sehr wertvoll sind: ein gotisches Taufbecken von 1522, die gotische Skulptur Gottesmuter mit Kindlein, Bänke und Beichtstühle. Die Kirche wurde in die UNESCO –Kulturerbeliste aufgenommen.

 

 Bochnia besitzt einen Glockenturm, der sich in der Nähe der Kirche des Heiligen Nikolaus (Św. Mikołaj) befindet. Der heutige Glockenturm aus dem Jahre 1991 ist eine Rekonstruktion des Originals, das in 1609 gebaut, jedoch in 1987 verbrannt wurde.

 

 In Dąbrowa Tarnowska befindet sich die Allerheiligenkirche (Wszyscy Świeci), die im Barockstil im Jahre 1771 entstand. Die Kirchenausstattung (Altäre, Kanzel, Orgel und Beichtstühle) stammt meistens aus der Rokokoepoche. Ein spätgotisches Kruzifix aus dem 15./16. Jhs. kann man auch hier bewundern.

 

 Die Pfarrkirche der Heiligen Ursula (Św. Urszula) in Gosprzydowa wurde im Jahre 1697 errichtet. Besonders sehenswert sind: der Altar und die Kanzel aus der Barockepoche, das Bild Mutter Gottes mit dem Jesuskind aus dem 16. Jhs. sowie das gotische Taufbecken aus dem 15. Jhs.

 

 Die spätgotische Maria Heimsuchung – Friedhofskirche in Iwkowa (Nawiedzenie NMP) stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Kirche ist einschiffig und verschalt. Der Innenraum ist mit flachen Decken bedeckt. Bis heute sind Fragmente der figuralen Wandmalereien aus dem Jahre 1619 erhalten geblieben. Sehenswert sind: gotische Portale mit Dreiblattbögen, barocker Altar vom 1688 und die gotischen Figuren der Kreuzigungsgruppe auf dem Querbalken.

 

Die Kirche des Heiligen Bartholomäus (Św. Bartłomiej Ap.) in Jastrzębia entstand in der ersten Hälfte des 16. Jhs. Die Kirchenausstattung stammt überwiegend aus 17. und 18. Jhs. Hier kann man einen spätbarocken Hauptaltar mit den Bildern: Barmherziger Christus, Offenbarung Christi und Trauern um Christus sowie die spätbarocke Kanzel bewundern.

 

In Dołęga befindet sich ein Landhaus aus dem Jahre 1845, das im klassischen Stil gebaut wurde. Es ist auf dem Grundriss eines Hufeisens errichtetes Gebäude, in dem sich das Museum befindet. Im Inneren wurden typische Räume eines adeligen Landhauses nachgebildet. Das Gutshaus umgibt ein schöner Park mit einer Fläche von ca. 1,8 ha.

 

Die Pfarrkirche zum Heiligen Martin (Św. Marcin) in Gromnik wurde in der ersten Hälfte des 18. Jhs. gebaut. Zu der Ausstattung gehören: spätbarocker Hauptaltar mit dem Bild des heiligen Martin, ein Kruzifix aus dem 15. Jhs. und steinerner Taufbecken aus dem 17. Jhs.

 

In Lipnica Murowana, Cieżkowice und Zakliczyn können wir Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jhs. bewundern. Diese Gebäude befinden sich meistens in der Nähe vom Markt oder direkt am Marktplatz. Es sind hölzerne, eingeschossige, rechteckige Bauwerke mit charakteristischen schmalen Laubengängen entlang der Frontfassaden.

 

 

In Lipnica Murowana befindet sich die Kirche des Heiligen Leonard (Św Leonard), die im späten 15. Jh. gebaut wurde. Das Kircheninnere bezaubert vor allem durch wertvolle Malereien aus dem 16. und 17. Jhs. Diese Kirche ist auch eine der faszinierendsten und am besten erhaltenen in Polen, von UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

 

 Die Friedhofskapelle in Moszczenica wurde im Jahre 1680 errichtet. Beim Eingang stoßen wir auf ein spätgotisches Holzportal, die Wandmalereien mit den Passionsszenen sind in barocker Tradition erhalten.

 

 Im Gutshaus „Koryznówka“ in Nowy Wiśnicz aus dem 19. Jhs. befindet sich das Museum der Andenken an Jan Matejko. Das Gebäude ist hölzern, verschalt, und mit einem Walmdach gedeckt.

 

 Die Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes (Podniesienie Krzyża Pańskiego) in Podole wurde unter dem gotischen Einfluss in der ersten Hälfte des 16. Jhs. gebaut. Zu den kostbarsten Sehenswürdigkeiten gehören: Renaissance – Polychromie, flache Decken mit den Spiegelgewölben und eine spätgotische Skulptur von gekreuzigtem Christus.

 

 In Pogwizdów kann man die Hl. Simon- und Hl. Juda Taddäuskirche (Św. Szymon i Juda Tadeusz) besichtigen. Das Gotteshaus wurde Ende des 15 Jhs. im spätgotischen Stil errichtet. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören: die Barockaltäre aus 17. Jhs., ein spätgotisches Kruzifix sowie das Bild der Schwarzen Madonna von Tchenstochau aus 17. Jhs.

 

 Die einschiffige Kirche des Heiligen Jakob (Św. Jakub) wurde im 15. Jh. in Królówka gebaut, wurde aber im Jahre 1986 nach Rozdziele versetzt. Die Ausstattung des Gotteshauses stammt vor allem aus 20. Jhs. Hier bewundert man das Gemälde der Rosenkranz – Gottesmutter sowie den Altar mit einer Skulptur vom Heiligen Jakob.

 

 In Sobolów befindet sich die Allerheiligen – Pfarrkirche (Wszyscy Święci) aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Zu den wertvollsten Sehenswürdigkeiten gehören: die Rokoko – Seitenaltäre, das barocke Rosenkranzkönigin – Gemälde und das manieristische Kreuzigung – Bild vom 1583.

 

 Uście Solne ist eine historische Stadt, die in der Mündung der Raba zu Wisła gelegen ist. Die Gründungsurkunde wurde der Stadt im Jahre 1360 vom König Kasimir dem Grossen verliehen. Hier kann man Holzhäuser aus dem 19. und 20 Jhs. besichtigen, die sich in der Nähe vom Marktplatz befinden.

 

Die Kirche des Heiligen Martin (Św. Marcin) in Zawada aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde im Stil der späteren Gotik errichtet. Das Gotteshaus wurde einige Male umgebaut. Im Inneren befinden sich gotische Portale, vier spätgotische Flachreliefe an der Choremporenbank sowie das spätgotische und barocke Kruzifix.

 

In Skrzyszów wurde die Kirche des Heiligen Stanisław (Św. Stanisław) im Jahre 1517 errichtet. Das Gotteshaus ist einschiffig und mit der Schindel bedeckt. Beachtung finden: drei spätgotische Portale, das spätgotische Kruzifix auf dem Querbalken vom Ende des 15. Jahrhunderts, die gotische Figur der Heiligen Barbara, die spätbarocke Kanzel sowie der Taufbecken und die Orgel aus dem 18. Jhs. Es ist die größte Holzkirche in Kleinpolen und gleitzeitig eine der schönsten.

 

Die Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria (Matka Boża Szkaplerzna) in Tarnów (am Burek) wurde im Jahre 1458 erbaut. Im Rokoko – Hauptaltar befindet sich das wundertätige Bild der Mutter Gottes mit dem Jesuskind aus dem 16. Jhs.