Polen gewinnt neues Land. Mitten in der Weichselbucht entsteht eine neue Insel
In der Weichselbucht / Zatoka Wiślana entsteht eine neue künstliche Insel.
Die Ästische Insel / Wyspa Estyjska, die aus Material von Baggerarbeiten aufgeschüttet wird, soll ein Paradies für Vögel werden. Ihr aktueller Füllstand hat bereits 20% erreicht.
In der Weichselbucht / Zatoka Wiślana entsteht eine neue künstliche Insel. Die Ästische Insel / Wyspa Estyjska, die aus Material von Baggerarbeiten aufgeschüttet wird, soll ein Paradies für Vögel werden. Ihr aktueller Füllstand hat bereits 20% erreicht.
Durch den Durchstich der Frischen Nehrung / Mierzeja Wiślana bildet sich an der polnischen Küste eine neue künstliche Insel. Auf ihrer Oberfläche landet das Material von Baggerarbeiten und der Vertiefung des Kanals. Die Insel, die bereits zu 20% gefüllt ist, soll ein Paradies für Vögel werden.
So entsteht die Ästische Insel / Wyspa Estyjska
Die Ästische Insel / Wyspa Estyjska ist eine künstliche Insel im Zusammenhang mit dem Bau eines Schifffahrtskanals durch die Frische Nehrung / Mierzeja Wislana im Frischen Haff / Zalew Wiślany. Ihr Name bezieht sich auf die altpreußische Bezeichnung des Frischen Haffs – Estmere sowie das dazugehörige Volk der Ästier.
Die Ästische Insel verbindet ingenieurtechnische Ziele mit Naturschutzmaßnahmen. Dies macht sie zu einer der wenigen dieser Art in Polen. Laut dem Seeverwaltungsamt in Gdingen / Gdynia hat die Natur die Insel bereits angenommen. Sie dient als Lebensraum für Vögel und Pflanzen. Ihr Entstehen verfolgen viele sehr aufmerksam. Denn in Videos eines YouTubers sind bereits erste grüne Flächen zu sehen. Momentan wird das Material auf beiden Seiten der Insel verladen.
200 Hektar Land
Der Bau der Insel begann 2019. Zurzeit wird das Innere der Insel mit Material aus den Baggerarbeiten gefüllt. Ihre endgültige Fläche wird 200 Hektar betragen. Die Insel liegt etwa 2,5 km vom Ufer der Frischen Nehrung / Mierzeja Wiślana entfernt. Sie befindet sich in der Nähe des Ortes Pröbbernau / Przebrno und etwa 4,5 km vom neu gebauten Schifffahrtskanal.
Wie auf den neuesten Fotos und Videos zu sehen ist, beginnt sich nicht nur der „Ring“ an ihrem Rand zu bilden, sondern es entsteht auch Land. Dazu sollen insgesamt Millionen Tonnen Sand für die Deichauffüllung verwendet werden, was etwa 37.000 Lastwagenladungen entspricht. Zudem wurden rund 140.000 Tonnen Hydrotechniksteine verbaut. Das entspricht 3.500 Eisenbahnwaggons. Laut dem Seeverwaltungsamt in Gdynia / Gdingen hat die Insel bereits mehrere Winter mit Eisgang überstanden. Dies zeigt, dass die gewählte Bauweise und die entworfenen Profile ihre Aufgabe erfüllt haben. Außerdem kann man sie in den kommenden Jahren sicher nutzen.
Die Zukunft der Ästischen Insel
Die Ästische Insel / Wyspa Estyjska hat die Form einer Ellipse mit den Hauptachsen von 1906 x 1166 Metern. Ihr Umfang beträgt 4,9 Kilometer. Sie wird eine Höhe von 2 bis 3 Metern über dem Meeresspiegel erreichen. Diese Insel ist bereits eine der größten dieser Art in Polen. Allein die Fläche der Stahlspundwände beträgt fast 112.500 Quadratmeter. Diese verleihen ihr die Form und ermöglichen das Füllen mit dem Baggermaterial aus dem Gewässerbett. Zum Vergleich würde das fast 16 Fußballfelder abdecken.
Obwohl die Ästische Insel / Wyspa Estyjska ursprünglich als „Nebenprodukt“ des Baggerns und der Vertiefung des Schifffahrtskanals und der Wasserstraßen im Frischen Haff / Zalew Wiślany und des Flusses Elbing / Elbląg entstand, steht sie nun im Mittelpunkt. Sie ist ein potenzieller Lebensraum für viele Vogelarten. Sie hat das Potenzial, ein wichtiger Punkt auf der Landkarte des Landes zu werden. In der Zukunft könnte sie einen Zufluchtsort für Pflanzen und Tiere bieten, die aufgrund des sich wandelnden Klimas neue Lebensräume suchen.
Zukünftig könnte sie ein Zuhause für Wasservögel wie den Haubentaucher, den Höckerschwan oder verschiedene Entenarten werden. Nach Abschluss des Baus und der Begrünung wird die Insel eine Naturoase werden, die für Touristen unzugänglich ist. Dieser Prozess wird etwa 10 Jahre dauern, und der Bau wird voraussichtlich bis 2034 abgeschlossen sein.
Quelle: wp
Foto: Instagram/@b_a_l_t_y_k